Die Geschichte
Der Name Bookhorn bedeutet hochdeutsch Buchenhorn. Es beschreibt die Bewaldung mit Buchen in Form eines Dreiecks welches in die Welseniederung hineinreicht.
Die Lage von Bookhorn könnte man so beschreiben:
Die Bauerschaft liegt an einer alten Poststrasse (der ehemaligen B75 und heutiger Bremer Strasse) Sie liegt um die Kreuzung Bremer Strasse und Grüppenbührener Strasse herum. Im Westen (gegenüber der heutigen Raiffeisengenossenschaft) befand sich früher mal eine Mühle (die heute verfallen und nicht mehr sichtbar ist). Der nördliche Bereich wird quasi mit dem Gewerbegebiet an der A28 begrenzt. Im Osten endet die Bauernschaft ebenfalls bei dem Gewerbegebiet kurz vor Urnsburg. Im Süden geht das Dorf übergangslos in den Ort Ganderkesee über.
Folgender Text stammt aus der Chronik von Hermann Mester, Delmenhorst, aus 1985
1250 hält der Amtmann der Brüder Hinrich und Ludolf, Grafen von Oldenburg-Wildeshausen, dreimal im Jahr auf dem herrschaftlichen Hof in Bookhorn das Gericht der Freien ab. Das alte Volksgericht von Dingstede wird nach dem Emporkommen der Grafenherrschaft und Gründung der Kirche Ganderkesee nach hier verlegt worden sein. Dieser Hof wurde später nach Fahren verlegt. Er war der größte Hof in der Umgebung und gehörte bis 1800 zu Bookhorn.
1273 - 1278 hatten die Grafen von Oldenburg hier ein festes Haus und eine Mühle, die noch 1440 in ihrem Besitz war. Wahrscheinlich war es die Mühle zu Neumühlen, denn 1300-1451 wird der Ort (Neumühlen) noch Bookhorn genannt. Die heutige Schreibweise ist neueren Datums.
1488/1489 amtierte ein Brun von Seggern als fürstlicher Richter der Herrschaft Delmenhorst. Er wohnt auf seinem Hof in Bookhorn den seine Nachkommen noch 1688 besaßen.
Fahren ist eine Gegend mit vielen Wagenspuren.
Brüning alter Name des bräunlichen Bibers, der einst in der Welse seine Bauten hatte.
1725 hatte Bookhorn 102 Einwohner, Fahren 7, Neumühlen 8, Brüning 8 = zusammen 125 Einwohner.
1825 146 Einwohner (ohne Fahren) in 25 Häusern.
1925 hatte Bookhorn 273 Einwohner in 53 Häusern, Neumühlen 10 in 1 Haus, Brüning 12 in 2 Häusern = zusammen 295 in 56 Häusern.
Anmerkung der Redaktion: So um 1960 haben mein Schulfreund Frithjof (†) und ich beim Spielen an der Abbruchkante von Heinkens Sandgrube (Am Weberwinkel Ecke Hackkamp - in etwa dort wo heute das Haus von sel. Selma Ness steht) zwei noch recht gut erhaltene Urnen gefunden. Diese haben wir zur Bookhorner Schule zu Lehrer Kruse gebracht. Der hat sie in einer Vitrine auf dem Flur der Schule ausgestellt. Dort waren sie einige Jahre Jahre zu sehen. Wo sie später geblieben sind?
Vorgeschichtliche Funde
In Bookhorn wurden Steinbeile, Schleifsteine, Scherben und Rest von vorgeschichtlichen Abfallgruben gefunden.
1973 fand der Landwirt Schlüter aus Grüppenbühren auf seinem Acker in der Nähe des Voßbergs eine Felsgesteinaxt der jüngeren Steinzeit (2500 v. Chr.) mit einer sogen. "Hohlbohrung". Der (damalige) Handwerker benutzte Holunder der mit Hilfe eines "Findelbogens" in eine drehende Bewegung gebracht wurde. Mit Wasser und Sand wird die Bohrung durchgeführt. Es blieb der Steinkern im Holunderstock stecken. Bei dieser Art von Bohrung war eine erhebliche Zeitersparnis.
Bezugsquellen:
Hus und Heimat
1100 Jahre Ganderkesee
Gemeinde Ganderkesee
Hermann Mester
Delmenhorst, im April 1985
Vorgeschichtliche Funde
In Bookhorn wurden Steinbeile, Schleifsteine, Scherben und Rest von vorgeschichtlichen Abfallgruben gefunden.
1973 fand der Landwirt Schlüter aus Grüppenbühren auf seinem Acker in der Nähe des Voßbergs eine Felsgesteinaxt der jüngeren Steinzeit (2500 v. Chr.) mit einer sogen. "Hohlbohrung". Der (damalige) Handwerker benutzte Holunder der mit Hilfe eines "Findelbogens" in eine drehende Bewegung gebracht wurde. Mit Wasser und Sand wird die Bohrung durchgeführt. Es blieb der Steinkern im Holunderstock stecken. Diese Art von Bohrung war eine erhebliche Zeitersparnis.
Die Gräberfelder
Von der früheren Besiedlung erhalten wir deutliche Hinweise durch Stein- und Hügelbräber. Es gibt aber auch Urnen in Flachlgräbern. Es ist schwer die dazugehörigen Siedlungen zu finden, denn die Häuser wurden damals aus Holz und Lehm gebaut und haben deshalb kaum Spruen hinterlassen. Aus diesem Grunde wussen wir über die Friedhöhe mehr als über die damaligen Siedlungen. Die Siedlungen wurden damals am Wasser auf sandigem Boden angelegt und dafür war Bookhorn gut geeignet. Alle dortigen Gräberfelder sind in die jüngere Bronzezeit bis zu Eisenzeit zu datieren (ca. 600 v. Chr.). Um diese Zeit kannte man hier schon Eisen, aber die Bronze war noch lange nicht durch das Eisen verdrängt. Der Übergang vollzog sich in mehreren Jahrhunderten. Von den 36 Bestattungen mit Opfergaben enthielten nur 4 Eisengegenstände.
Die Urnengräber
Die Grabformen sind vielfältig. In der früheren Bronzezeit hat man die Toten als Körperbestattungen unter großen Erdhügeln beigesetzt. Dann wurden die Leichen verbrannt und die Asche in Urnen beigesetzt. Die Urnen wurden in niedrigen Hügeln beigesetzt oder in Flachgräberfelder. Weiterhin kommen Knochenlager vor. Statt einer Urne wurde ein Behältnis aus Leder, Holz oder Leinen zur Aufnahme der Knochen und der Beigaben verwendet.
Schließlich seien noch die Kreisgräber erwähnt. In Bookhorn war eines mit einem Durchmesser von 6 m in einer tiefe von 15 cm.
1914-1920 Funde von Pastor Ramsauer und Lehrer Wedekind in einer Sandgrube am südlichen Hang der Welse (Heinkens Sandgrube).
1934 Urnenfund im Wegedreieck Neustadt - Bookhorn.
1939/40 Grabung des Staatlichen Museums Oldenburg und es wurden 10 Urnen geborgen. Das größte Gräberfeld war nördlich der Welse gegenüber dem Hofe Schwarting. Es fiel der Autobahn zum Opfer.
1970 wurden in einer kleinen Sandgrube an der Ostseite des Feldes flachvergrabene Urnen gefunden. Es gelang die Bergung von 150 Bestattungen, wovon 123 Urnen und 27 Knochenlager. Als Beigaben wurden 7 kleine Bronzenadeln, 2 Bronzeknöpfe, 12 Knochennadeln, 1 Bernsteinperle, sowie ein Rasiermesser und Pinzette gefunden. Von den Knochenlagern besaßen 11 Beigaben, davon 3 Eiserne